Rezension
Eine neue Therapieform hat dem krebskranken Sänger nun doch ein paar Monate, vielleicht Jahre geschenkt – und Taylor, der die letzten 30 Jahre praktisch nur als Produzent gearbeitet hatte, nutzt die Zeit, die ihm bleibt. Nicht nur kehrte er wieder zu Duran Duran zurück, er nahm auch noch gleich ein Soloalbum auf, sein erstes seit 33 Jahren. Ein von Lebenswillen und positiver Energie gekennzeichnetes Werk, auf dem Taylor die Menschheit inständig bittet, doch endlich damit aufzuhören, so dermaßen konzentriert Mist zu bauen, wie das derzeit der Fall ist. Die klassische Gitarrenrock-Orientierung mag zunächst erstaunen, ist aber Teil des Konzepts: Taylor wollte genau das, organische Musik, die einerseits handgemacht klingt, aber durchaus stadiontauglich ist. An seine alte und neue Band erinnert also wenig (Ausnahme: „Reachin‘ Out To You“), an die Glanzzeit des Mainstream-Rock in den späten 70ern dafür umso mehr. Eine sehr starke Rückkehr, und man kann Taylor nur wünschen, daß ihm noch viel Zeit für weitere Musik bleibt… (2023)