Rezension
Natürlich erwartet man in Kenntnis der Diskographie mit 16 Horsepower und Wovenhand von David Eugene Edwards mystische, finster-spirituelle Musik. Dieses erste Album unter eigenem Namen trifft einen dennoch unvorbereitet. Edwards selbst spricht von einer Art Vision, die er vor diesem Album hatte, von Geheimnissen, die sein altes Banjo und seine spanische Gitarre bislang vor ihm verbargen. Ben Chisholm, an den sich Edwards mit seinen Ideen für das Album wandte, umgab dessen Stimme und die beiden Instrumente mit dunklen, elektronischen Klängen, mit bedrohlich pulsierenden Bässen – einer unwirklichen Mischung aus Industrial und Ambient. Das Bild eines komplett schwarzen Meeres taucht vor dem inneren Auge auf, ein Meer, das einen ruft, und man fährt hinaus in die Schwärze, bis da nichts anderes mehr ist. (2023)