Rezension
Waits‘ radikalstes, kompromißlosestes Album. Die überwiegend, manchmal ausschließlich aus Percussion-Instrumenten bestehenden Arrangements klingen oft wirklich so, als würden da Knochen, Menschenknochen vermutlich, aufeinandergeschlagen, darüber liegt Waits‘ heiseres, raspelndes Heulen. Man fühlt sich als Hörer, als hätte man versehentlich die Tür zu einem Zwinger rasender Köter geöffnet. Doch wer nicht sofort die Flucht ergreift, wird bald feststellen, daß sich hinter der brutalen Fassade großartiges Songwriting verbirgt. Und manchmal (wie in „Who Are You“) kommt es sogar offen zum Vorschein. Bestimmt nicht der ideale Einstieg für Waits-Novizen, aber ohne Frage einer der höchsten Gipfel der Diskographie. (1992/2023)