Rezension
Der Pianist zählt sicherlich zu den unterschätztesten Größen im Blue Note-Katalog (und im Jazz jener Ära). Bekannt ist er vor allem als Begleiter (etwa für Dinah Washington), später arbeitete er vor allem als Studiomusiker für die Filmindustrie von Los Angeles. Im Jahre 1967 allerdings nahm er zwei exzellente Alben für Blue Note auf. Das erste, „Something Personal“, war von eher kammermusikalischem Charakter; das zweite – dieses – das Gegenteil davon, nämlich eine echte Soul Jazz-Party, mit Bassist Bob Cranshaw und Drummer Billy Higgins als groovende Basis und einem grandiosen Bläser-Triumvirat aus Lee Morgan, Jackie McLean und Posaunist Garnett Brown. Intim wird es hier nur in einer sehr schönen Behandlung von Harvey Mandels „A Time For Love“, der Rest ist ziemlich energetischer Stoff, der an Wilsons viel zu wenig dokumentiertem Talent keinen Zweifel läßt! (1967/2023)