Rezension

Zehn Jahre lag Giuffres letztes Album zurück, als er 1973 mit neuer Formation (Bassist Kiyoshi Tokunaga und Drummer/Perkussionist Randy Kaye) endlich wieder ins Studio ging. Einen ganz eigenen Weg hatte Giuffre bereits zu Cool Jazz-Zeiten eingeschlagen; in den frühen 60ern dann mit Mikrotonalität experimentiert, als die meisten Kollegen den Free Jazz noch kaum richtig begriffen hatten (vom Publikum gar nicht zu reden). Ganz eigene Klangwelten kreierte er auch eine Dekade später, zugänglicher zwar als auf dem praktisch unbeachtet gebliebenen Geniestreich „Free Fall“ (1963), doch in ihrer Andersartigkeit wirkt diese Musik auch heute noch oft geradezu unheimlich. Giuffre wechselt vom Saxophon zur Klarinette und zur Querflöte; sehr beachtlich sind die kongenialen Beiträge seiner so gut wie unbekannten Sidemen. – Erste Vinylausgabe seit der Originalpressung! (1973/2023)