Rezension
Wenn auch nur in Nebenrollen (aber doch immerhin u.a. als Backgroundsängerin für Michael Jackson!), so war Crow doch lange genug im Geschäft, um zu wissen, was sie wollte – bzw. nicht wollte. Das von Hugh Padgham (u.a. The Police und Phil Collins) produzierte Debüt wollte sie nicht – zu glatt, zu wenig Rock’n’Roll. Und es gelang ihr tatsächlich, A&M davon zu überzeugen, das teure fertigproduzierte Album abzuschreiben. Sie machte einen neuen Anlauf, diesmal mit Bill Bottrell. Der war zwar eigentlich auch im Mainstream-Pop zuhause, aber auch Teil einer Truppe von in Los Angeles angesiedelten Songwritern und Produzenten (u.a. David Baerwald, Brian McLeod und David Ricketts), die sich immer Dienstagabends trafen, um zu jammen und Songs zu schreiben. Crow besuchte die Sessions und mischte mit – und so entstand eines der großen Debüts der 90er, das trotz seiner letztlich doch professionellen Produktion eben doch eine ganze Menge von der Session-Atmosphäre seiner Entstehung beibehielt – und einen Nerv traf, wie sich in weltweiten Top Ten-Notierungen und inzwischen siebenfachem Platin zeigte. Auf eine Vinylveröffentlichung mußte man bis zum Record Store Day 2018 warten (die limitierte Auflage entsprach natürlich nicht annähernd der Nachfrage); nun kommt sie endlich regulär. (1993/2023)