Rezension
Zwar waren Apples Jazz-Einflüsse auch schon auf dem Debüt wahrnehmbar gewesen, nie aber so deutlich wie auf dem dritten Album. Insbesondere in der urpsrünglichen, von Jon Brion produzierten Fassung, von der nur zwei Songs übrig blieben – sie bilden nun wie Buchstützen den Rahmen für die anderen zehn, von Mike Elizondo wesentlich popaffiner ausgestaltenen. Kurz vor Veröffentlichung hatte Apple die ursprüngliche Version zurückgezogen – und man versteht im Nachhinein durchaus, warum: So herrlich Brions traditionell instrumentierte Arrangements (bei denen man durchaus an Van Dyke Parks denken kann) auch sind – in den Elizondo-Fassungen heben Apples Songs vom Boden ab. Und klingen so eingängig, daß man kaum bemerkt, daß das, was Apple hier macht, eigentlich Art Pop ist, von der Substanz her im Grunde kein Chartmaterial. Darin verwandt dem Wilco-Meisterwerk „Yankee Hotel Foxtrot“ – und ein fast noch erstaunlicheres Chart-Phänomen, denn diesmal knackte Apple erstmals die US-Top Ten! (2005/2023)