Rezension
Ein neuer heller Stern am Singer/Songwriter-Firmament! Shirley Hurt ist der von der Kanadierin Sophia Ruby Katz gewählte Moniker – für sich oder vielleicht auch für ihre Band, denn deren Rolle auf diesem Debüt ist nicht zu übergehen. Doch zunächst zu Katz selbst: Ihre nur scheinbar klassisch folkbasierten Songs sind melodisch so reich wie fantasievoll (und nicht selten überraschend); ihre poetischen Texte durchweg große Literatur mit viel Raum für Deutung. Doch auch die Stimme ist einzigartig: Kehlig, dabei aber stupend variabel, sie kann nach Rickie Lee Jones und Nico gleichzeitig klingen, und da sind noch ganz andere Nuancen. Die exzellente Inszenierung, sprich: Instrumentierung dieser Songs begeistert nicht weniger: Klavier spielt Katz selbst; aber die kongenial ökonomische Unterstützung von Gitarrist/Bassist Harrison Forman, Drummer Jason Bhattacharya und gelegentlich Joseph Shabason an Saxophon oder Flöte ist weit mehr als nur Begleitung. Ein schon erschütternd starkes Debüt, und es bedarf keiner seherischen Gaben, um hier den Beginn einer sehr spannenden Diskographie zu vermuten. – Transparent-orangenes Vinyl. (2023)