Rezension
Bereits 1959 hatte der Saxophonist und Komponist den rassistischen USA den Rücken gekehrt und war nach Europa übergesiedelt, wo er u.a. etliche Jahre ein Kernmitglied der legendären Kenny Clarke-Francy Boland Big Band war, Musik für TV-Produktionen, Kino und Theater schrieb und mit einer Dänin eine Familie gründete. Gelegentlich nahm er auch Platten unter eigenem Namen auf, von denen diese hier gleichzeitig eine der besten und die mit Abstand obskurste ist. Sie erschien 1965, eingespielt mit großer Besetzung und etlichen der besten Musiker Dänemarks, unter den Bläsern etwa Bent Nielsen, Poul Hindberg, Palle Mikkelborg und Allan Botschinsky, außerdem Vibraphonist Louis Hjulmand, Bent Axen am Klavier, am Bass der hier noch ganz junge Niels-Henning Ørsted Pedersen, am Schlagzeug Alex Riel! Das Album erschien dann ausgerechnet auf einem Label, auf dem sonst Schlager, Folklore und Kinderplatten erschienen – die Verkäufe waren entsprechend. Die mehreren Tausend Euro, die man heute für ein Original latzen muß, sind allerdings nicht nur auf die absolute Seltenheit zurückzuführen, sondern auch auf die phantastische Musik! Die 3000 Exemplare dieser Neuausgabe könnten angesichts des schon fast mythologischen Status‘ des Originals knapp bemessen sein… (1965/2024)