Rezension
Seit nunmehr drei Alben perfektioniert der einst als East India Youth auftretende Brite nun eine ziemlich einzigartige Mischung aus Indie Rock und Art Pop, in der sich Brian Eno, Peter Gabriel und Brian Wilson die Hand geben (was freilich nur ein Bruchteil der hier zu findenden Einflüsse und Stilzitate ist). Komplexität ist jedenfalls für Doyle kein Gegensatz zu Eingängigkeit; und Melodieverliebtheit kein Grund, nicht gleichzeitig hochbrisante Themen anzufassen. „Springs Eternal“ handelt im Großen und Ganzen von der Welt am Abgrund, auf den wir weiter munter zumarschieren, als würden wir dafür bezahlt werden. Das könnte ein düsteres, mindestens ein zynisches Album sein. Stattdessen ist es farbenfroh und lebensbejahend. Und, falls das noch nicht durchgekommen sein sollte, randvoll mit großartigen musikalischen Ideen. Den Menschen dahinter würde man gerne mal kennenlernen. (2024)