Rezension
An die frühen Alben von Conor Obersts Bright Eyes mag man sich angesichts der auf diesem Debüt spürbaren Dringlichkeit erinnert fühlen. Die aus der jungen Chicagoer Szene stammenden Friko sind allerdings lauter, wütender. Wenn sie denn gerade laut und wütend sind, denn auf das marodierende „Crashing Through“ folgt praktisch nahtlos die berührende Ballade „For Ella“, getragen von Klavier und Streichquartett. Songwriterin und Sängerin Niko Kapetan setzt uns des öfteren derartigen extremen Temperaturwechseln aus. Es gehört zum Konzept dieses Albums, auf dem ein so scheinbar hoffnungsloser Song wie „Get Numb To It“ mit einer Intensität auf den Hörer trifft, die die verzweifelte Botschaft („And it doesn’t get better it just gets twice as bad because you let it / So you better get numb to it“) Lügen straft. Eines der wichtigen Debütalben dieses Jahrgangs. (2024)