Rezension
Mehr wollen als begleiten, aber ohne zu dominant und damit penetrant zu klingen: Für kaum ein anderes Instrument ist das so problematisch wie für das Schlagzeug. Die schwedische Drummerin Cornelia Nilsson hat die Aufgabe hier bravourös gelöst. In zwei verschiedenen Trio-Formationen (eine mit Pianist Aaron Parks, eine ohne Harmonieinstrument, mit Saxophonist Gabor Bolla; in beiden Fällen spielt der Däne Daniel Franck Kontrabass) nimmt sie mit ihrem herrlich kreativen, immer wieder überraschenden Spiel die Rolle des jeweiligen Co-Leaders ein, gleichberechtigt zur jeweils „traditionellen“ Führungsrolle von Klavier bzw. Saxophon. Ihr Drumming ist quecksilbrig und hochvirtuos, Nilsson hat aber auch ein sicheres Gefühl für Proportionen – und vermeidet sicher Überpräsenz und Manieriertheit. Nebenher ist sie eine ausgezeichnete Komponistin, die zeigt, daß es zwischen Modern Jazz und (Post) Bop doch immer noch eine Menge zu entdecken gibt… – Labelüblich auch in klanglicher Hinsicht exzellent! (2024)