Rezension
Mit „The Stranger“ war ihm der schon lange verdiente Durchbruch endlich gelungen; der Nachfolger hielt sich dann satte acht Wochen auf Platz Eins der Billboard-Charts. Die ersten drei Songs „Big Shot“, „Honesty“ (eine Paul McCartney würdige Ballade) und „My Life“ waren Hitsingles; die folgenden sechs kaum weniger zwingend. Die hier wiederholt auffallende Jazz-Tendenz wird besonders in „Zanzibar“ deutlich: Das hätten selbst Steely Dan kaum besser machen können, und Trompetenlegende Freddie Hubbard höchstselbst bläst das Solo. Wobei Joel die Sophistication der Herren Becker & Fagen natürlich fern liegt, er sah sich primär als Mann bzw. Songwriter des Volkes. Das machte ihn bekanntlich zum Prügelknaben der Rockkritik – dabei ist die in der Tradition der großen Broadway-Komponisten stehende Meisterschaft in diesen Songs wirklich kaum zu überhören… Die kongeniale Produktion von Phil Ramone ist dabei natürlich auch ein nicht zu unterschätzender Faktor! (1978/2024)