Rezension
Das fünfte Album ist eine Ode an das New York, in dem die Band aufgwachsen ist (das der späten 90er also), aber keine Verklärung: Schönheit und Brutalität gehen hier Hand in Hand. Entsprechend dem komplexen, oft widersprüchlichen Thema zeigt sich die Band musikalisch experimentierfreudiger denn je, das Spektrum geht von Baroque Pop über Rave und Jazz bis Noise. Stimmungen können jederzeit kippen, kalkulierbare Songverläufe gibt es kaum. Man ahnt es bereits: Es geht hier nicht nur um die Vergangenheit, das Album ist auch eine Allegorie auf eine immer schwerer einzuschätzende Gegenwart, in der bislang als sicher eingeschätzte Werte gefährliche Risse aufzeigen. Man muß da schon ein Songwriter wie Ezra Koenig sein, um einigermaßen den Überblick zu behalten und zu verhindern, daß alles auseinanderfällt. Ein durchaus nicht einfaches, oft verwirrendes Werk, das immer wieder neue Wendungen, Details, doppelte Böden offenbart und vielleicht nie alle Geheimnisse preisgeben wird… (2024)