Rezension
Hans Georg Brunner-Schwer lud den kanadischen Klaviergott schon in den frühen 60ern in sein Studio in Villingen ein, bald verband die beiden eine Freundschaft, die über die Musik hinausging. Brunner-Schwer organisierte Hauskonzerte, wann immer Petersons Tourplan das ermöglichte. Die ersten beiden fanden im März 1963 und April 1964 statt, und man hört schon hier, wie wohl sich das Trio (mit Ray Brown und Ed Thigpen) in Villingen fühlte! Natürlich nahm der geniale Tonmeister Brunner-Schwer die Konzerte auf, obwohl der Pianist damals exklusiv bei Verve unter Vertrag stand. Die Veröffentlichung der Alben, die dann unter der Bezeichnung „Exclusively For My Friends“ in die Jazzgeschichte eingingen; konnte erst nach Ende der Vertragslaufzeit beginnen, dieses erste (das der renommierte Penguin Guide zur „Core Collection“ zählt) erschien 1968. Es steht souverän neben Petersons besten Verve-LPs („Night Train“, „We Get Requests“), schon allein für die sagenhafte Version von „Like Someone in Love“ – über elf Minuten höchste Balladenkunst ohne Spannungsabfall! – Limitiert auf 500 Stück. (1968/2024)