Rezension

Mit dem Geburtsjahr 1903 darf man Francis Hillman Blackwell zu den Blues-Pionieren der ersten Generation zählen. Bekannt wurde er Ende der 1920er durch seine Zusammenarbeit mit Pianist Leroy Carr; nach dessen Tod 1935 zog sich Blackwell aus dem Musikgeschäft zurück. Wie etliche seiner Kollegen wurde er im Rahmen des Folk- und Blues-Revivals der 1950er wiederentdeckt, doch lange genießen konnte er den unerwarteten Erfolg nicht – in einer Seitenstrasse in Indianapolis wurde er 1962 überfallen und erschossen. Dieses Album, erschienen im Todesjahr auf dem Prestige-Sublabel Bluesville, wurde damit zum Vermächtnis eines der bedeutendsten Gitarristen des frühen Blues, dessen exzellente Picking-Technik und unfehlbares Timing hier noch einmal strahlen durften. (1962/2024)