Rezension
Es ist eher ein Eric Earley-Soloalbum als ein Band-Werk: Die meisten Songs sind sparsam instrumentiert, was auch zu ihrem nachdenklichen Charakter paßt. Sie basieren auf Ideen, die ein sehr viel jüngerer Earley vor über 25 Jahren auf Tape festgehalten hatte, der Karton mit den Demos fiel ihm unlängst wieder in die Hände. Er arbeitete die besten Ideen aus, schrieb neue Texte, die sich oft um buddhistische Lehren drehen, wobei es ihm aber gelingt, die Esoterik-Falle zu umgehen. Nicht zuletzt, weil dem damals etwa zwanzigjährigen Earley eine Menge Melodien eingefallen waren, die man als durchaus klassisch bezeichnen kann und die auch manch ein Meistersongwriter der 1970er kaum verworfen hätte. Zudem verfehlt der entspannte Flow dieser neuen alten Earley-Songs seine Wirkung auf den Hörer nicht. Definitiv anders als die bisherige Diskographie, aber auch dies ist fraglos große Americana… (2024)