Rezension
Der inzwischen in Südfrankreich lebende Kanadier macht nun auch seit 25 Jahren Alben – kategorisierbarer ist seine Musik in diesem Vierteljahrhundert nicht geworden. „Delights Of My Life“ spielte er mit Ryan Driver am Wurlitzer-Piano und Philippe Melanson (elektronische Percussion) ein, es ist gleichzeitig Folk, Jazz und Avantgarde. Chenaux könnte mit dieser seltsam-weichen Stimme vermutlich so berückend Balladen-Standards singen wie einst Chet Baker; es ist nicht zuletzt diese Stimme, die seinen Songs ihre außerweltliche Schönheit verleiht, die ihnen bei aller Weirdness stets innewohnt – selbst dann, wenn er seine Gitarre mal wieder zu etwas verfremdet, was aus dem Star Wars-Universum zu kommen scheint (oder irgendeinem anderen, nur nicht diesem) und merkwürdige Tonfolgen darauf spielt, die irgendwie dann doch Melodien sind, wenn auch keine, die man mitsummen könnte. Verschrobenheit und Lyrizität findet man selten so eng beieinander. (2024)