Rezension
Der Albumtitel steht für „Gottes einzige Tochter“, in der Zulu-Religion zuständig für Regen, Licht, Fruchtbarkeit und die Natur im Allgemeinen. Makhathini ist bekanntlich nicht nur einer der bedeutendsten Jazzpianisten der Gegenwart, sondern auch spiritueller Heiler, und das eine ist bei ihm nicht vom anderen zu trennen. Das Album ist als dreiteilige Suite zu verstehen, aufgeteilt in insgesamt elf Tracks. Es geht um innere Balance, Ausgeglichenheit, um Kontinuität, den Lebenszyklus, Unendlichkeit. Makhatini, Bassist Zwelakhe-Duma Bell le Pere und Drummer Francisco Mela verknüpfen dabei verschiedene Jazz-Stile (von Gospel bis Free) mit der Musik ihres eigenen Kulturkreises, aber die vielfältigen Ergebnisse wirken niemals konstruiert, sie wirken wie natürlich gewachsene Brücken, vollkommen organisch. Und ja, sie strahlen eine heilsame Aura aus, man fühlt sich wohl in der Gegenwart dieser Musik. Ein wesentlicher Bestandteil dabei sind auch Makhatinis gelegentliche Vokalbeiträge, mal gemurmelt, mal klar artikuliert, mal gesungen: Man muß der Zulu- und Bantu-Sprache nicht mächtig sein, um sich angesprochen zu fühlen. (2024)