Rezension
Der junge Finne (immer noch erst 28!) muß eine besondere Art haben, mit Orchestermusikern umzugehen – anders sind solche Leistungen kaum erklärbar. Das Orchestre de Paris ist ein hervorragender Klangkörper, fraglos, aber was hier an Ensemblespiel wie an solistischen Leistungen (Bassklarinette, Fagott, Flöte – um ein paar herauszugreifen) zu hören und erfahren ist, ist auch für ein A-Orchester nicht alltäglich. Nach Mäkeläs sagenhafter Aufnahmen des „Sacre“ und des „Feuervogels“ vervollständigt er nun das Triptychon der Strawinsky-Ballette mit einem atemberaubenden „Petruschka“, voller verblüffender klanglicher Details und doch nie das Gesamtbild aus den Augen verlierend. Apropos Bild: Solche der Tänzer und Bühnenbilder stellen sich unmittelbar ein, sobald man die Augen schließt. Mäkeläs Gefühl für die Partituren (auch die des „Fauns“!) ist unfehlbar, der Mann zählt jetzt bereits zu den größten Dirigenten-Persönlichkeiten der Gegenwart. Und sein Strawinsky besteht mühelos jeden Vergleich mit legendären Referenzaufnahmen von etwa Monteux oder Ansermet (die beide noch mit dem Komponisten selbst zusammengearbeitet hatten). Hoffentlich werden seine nicht weniger spektakulären Sibelius-Aufnahmen irgendwann noch auf Vinyl nachgereicht… (2024)