Rezension
Bob James‘ aktive Karriere reicht bis in die 1950er zurück. In den frühen 60ern war der Pianist Teil der Free Jazz-Szene; um 1970 arbeitete er dann vor allem als Arrangeur, etwa für Sarah Vaughan und Quincy Jones (der ja durchaus auch etwas von diesem Handwerk verstand). Bei einer Session mit Jones war auch Creed Taylor zugegen, der James als Hauspianisten, Arrangeur und Produzenten für sein junges CTI-Label verpflichtete. 1974 überredete er ihn zu einem eigenen Album, womit dann endlich – James war bereits Mitte 30 – die eigene Diskographie in die Gänge kam. Das Debüt ist ein aufregendes Stück Electric Jazz, durchaus Pop-affin, aber noch ein gutes Stück weit weg von späteren Smooth Jazz-Produktionen. Neben Klassik-Adaptionen von Pachelbel und Mussorgsky enthält das Album eine bemerkenswerte Version des Roberta Flack-Hits „Feel Like Making Love“, das grandiose „Valley Of The Shadows“ – und natürlich „Nautilus“, von dem 1974 noch niemand ahnen konnte, daß es dereinst eines der meistgesampleten Stücke der Hip Hop-Szene werden würde! – HQ-Reissue auf farbigem Vinyl, Neupressung. (1974/2021, Pressung aktuell)