Rezension
Wenn Ani DiFranco hier erstmals in ihrer 1990 begonnenen Diskographie mit einem Produzenten arbeitet, dann sicherlich nicht, damit der ihre Ideen in irgendwelche geordneten Bahnen lenken würde. Im Gegenteil: Sie suchte neue Einflüsse, Ideen von außen, und BJ Burton hat offenbar einige geliefert. Denn dies ist selbst für DiFrancos Verhältnisse ein außergewöhnliches Album, voller stilistischer Gegensätze – das Spektrum dieser Songs, in denen DiFranco darüber nachdenkt, was es bedeutet, im 21. Jahrhundert zu leben, reicht vom minimalistischen Akustik-Folk über mutierten Blues bis wütendem Industrial, mit allen denkbaren Abstufungen und Abweichungen dazwischen. Daß das Ganze dann doch ein faszinierendes Gesamtbild ergibt, liegt daran, daß sowohl die Songwriterin wie der Produzent überzeugte Albumkünstler sind… (2024)