Rezension
Zwar hat es vier Jahre gedauert, bis Chakeyia Richmonds Debüt nun endlich international vertrieben und damit auch auf Vinyl veröffentlicht wird, aber es ist nicht weniger aktuell als 2020. Die Art, wie KeiyaA mal selbstzweifelnd, mal selbstbewußt und stolz über ihre Gefühle, über Beziehungen, Sex, Geldsorgen und Rassismus, sprich: ihren Alltag als junge schwarze Frau singt, muß berühren, sie sollte längst zu den großen Soulstimmen der Gegenwart gerechnet werden. Und die Art, wie sie das mit einer Mischung aus R’n’B, Gospel, und Electronica inszeniert, ist so spannend, daß das auch noch in einigen weiteren Jahren als innovativ, wenn nicht visionär durchgehen wird. Als Genrebezeichnung steht auf dem Plattenfirmenwaschzettel übrigens „Blues“. Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, gibt man dem Recht. KeiyaA singt den Blues des 21. Jahrhunderts. (2024)