Rezension
Auch sein zweites Blue Note-Album nahm der Saxophonist mit der Rhythmusgruppe des Kollegen Coltrane auf: McCoy Tyner, Reggie Workman und Elvin Jones (diesmal allerdings ohne weitere Bläser). Wasser auf die Mühlen derer, die ihn für einen Trane-Kopisten hielten (die Fraktion gab es damals wirklich). Fraglos orientierte sich der sieben Jahre jüngere Shorter zu Beginn seiner Karriere hörbar an seinem Vorbild, Coltranes Einfluß ist auch hier deutlich auszumachen. Gleichzeitig aber konnte eigentlich niemand, der diese Musik gehört hatte, leugnen, daß Shorter gleichzeitig neue Wege beschritt und seinen eigenen Stil formte. Außerdem zeigt er sich als hochbegabter Komponist; die sechs Stücke stammen allesamt von ihm. Und die Dialoge mit Tyner lassen es fast bedauern, daß diese Partnerschaft nicht fortgesetzt wurde… auch wenn Herbie Hancock auf dem folgenden Meisterwerk „Speak No Evil“ sicher kein schlechter Ersatz war! (1964/2024)