Rezension
Während der Aufnahmen zu dem (erst unlängst wieder aufgelegten) Pharoah Sanders-Album „Thembi“ hatte Smith zum ersten Mal ein elektrisches Fender Rhodes-Piano gesehen, auf dem spontan die Komposition entstand, die dann zwei Jahre später auch seinem Debüt als Leader den Namen gab: „Astral Traveling“. Das Stück eröffnet (in einer neuen Version natürlich) dieses Album, das zu den großen Meisterwerken des Spiritual Jazz jener Ära zählt. Smith, der hier demonstrierte, was er in den Bands von Sanders, Roland Kirk und Gato Babieri alles mitgenommen hatte, präsentierte einen innovativen, aber weitgehend sehr zugänglichen, ja lyrischen Jazz-Entwurf, Ausnahme ist nur das ekstatische „I Mani (Faith)“ mit einem Solo von Saxophonist George Barron, das man eher auf eine Albert Ayler-LP erwarten würde. Es wirkt in diesem Zusammenhang freilich wie ein Erweckungserlebnis. Gitarren-Star Joe Beck zählt ebenso zur Besetzung wie Cecil McBee, Smiths Bandmate bei Sanders; außerdem neben Drummer David Lee jr. noch Perkussionist James Mtume sowie die beiden indischen Musiker Badal Roy (Tabla) und Geeta Vashi (Tamboura). Ein Meilenstein. (1973/2024)