From Scratch

Quiet Nights (full stage stereo)

Label/AN:  Berliner Meister Schallplatten, BMS2419V
Format:  LP 180g, direct-to-disc

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Rezension

Das vorzügliche Quartett aus Saxophonist Simon Becker-Foss, Helge Adam am Klavier, Bassist André Neygenfind und Drummer Dieter “Zipper” Schmigelok kennen wir bereits von der 2023 auf demselben Label erschienenen Antônio Carlos Jobim-Hommage “Fotografia”. Ein wenig Bossa Nova gibt es diesmal auch (“Corcovado”), sonst aber eher klassischen Modern Jazz mit durchaus inspirierten Versionen von etwa “The Way You Look Tonight”, “You And The Night And The Music”, “My Funny Valentine” oder “Stella By Starlight”. Das alles zweimal. Dies muß man wohl etwas ausführen: Es geht bei diesen Alben mit identischem Programm um die Frage, inwieweit die Aufstellung der Musiker im Raum und ihre Mikrofonierung Einfluß auf die Musik selbst und/oder ihre Rezeption haben. Die Band nahm die acht Tracks (jeweils vier am Stück, da Direktschnitt!) also zweimal auf. Einmal so, wie man heute eine analoge Stereo-Aufnahme macht, mit einzeln und im Falle von Klavier und Schlagzeug natürlich mit mehreren Mikrofonen abgenommenen Instrumenten und entsprechend Raum zwischen den Musikern, damit etwa das Saxophon nicht auch über die Flügel-Mikrophone kommt; einmal in der “historischen” Blumlein-Aufstellung mit zwei Mikrophonen für alle (einzig der Kontrabass erhielt noch ein zusätzliches zur Unterstützung), bei der die Musiker naturgemäß enger beieinander stehen und ergo auch ganz anders miteinander kommunizieren. Was einem persönlich besser gefällt, ist letztendlich Geschmackssache. Bei der Blumlein-Aufstellung kommt mehr Live-Atmosphäre auf; das Schwesteralbum mit der groß aufgezogenen Bühne besticht aber durchaus auch. Auf jeden Fall ein hochspannendes Experiment – viel Spaß beim Vergleichen…! (2024)