Rezension
Dream Pop, Indie Rock – und nun: Country! Sara May alias Falcon Jane hat sich abermals neu erfunden, aber es klingt nicht nach Stilübung, eher nach Bestimmung – sie selbst spricht von einem „Homecoming“. In bittersüßen Songs, getragen von der wunderbaren Pedal Steel von Dylan S. Keating, erzählt May Geschichten von Außenseitern, von Trinkern und Herumtreibern und Lastwagenfahrern, wir ihr oft lange abwesender eigener Vater einer war, aber auch von sich selbst, ihrer Kindheit im ländlichen Ontario, ihrem Leben on the road. Es sind tief gefühlte, damit authentische Songs von starker Wirkung – man kann sich kaum vorstellen, daß May und ihr die meisten Instrumente spielender Ehemann Andrew McArthur jemals andere Musik gemacht haben. Die Indie-Herkunft ist dabei durchaus zu spüren, und das ist auch gut und richtig so. Einer der schönsten Gattungsbeiträge, die man dieses Jahr wird hören können. (2024)