Rezension
Daß man Dessner besser nicht mit in den großen Neoklassik-Topf wirft, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Und daß man als ernstzunehmender Komponist durchaus auch Mitglied einer Rockband (einer der besten der Welt) sein kann, sollte 2024 nun auch niemanden mehr irritieren. Dieses Album ist eine Sammlung von Werken – teils Miniaturen, teils mehrsätzig – für verschiedene Soloinstrumente, von Dessner in jüngerer Vergangenheit für die hier ausführenden Musiker geschrieben: Katia Labèque, Lavinia Meijer, Violinist Pekka Kuusisto, Bratschistin Nadia Sirota, Cellistin Anastasia Kobekina, und Perkussionist Colin Currie; in den Gitarrenstücken „Francis“ und „Walls“ ist Dessner selbst zu hören. Es erstaunt dabei die stilistische Vielfalt ebenso wie der melodische Reichtum, insbesondere in den Klavierstücken für Labèque zeigt sich auch Dessners Kontrapunkt-Meisterschaft (was ihn vom Gros der besagten Neoklassik-Szene abgrenzt). Durchweg hochspannende neue Musik, die ihren Weg ins Konzertrepertoire sicherlich finden wird! (2024)