Rezension
“A true stand-out” urteilte das mit Superlativen sonst eher geizende Gramophone Magazine bei der CD-Veröffentlichung im Jahre 2012. Durchaus zu Recht. Wobei es hier weder spektakuläre Tempi oder Dynamik-Extravaganzen zu bestaunen gibt. Es geht im Gegenteil um Feinsinn, subtile Nuancen. In Ibragimovas so durchdachtem wie emotional berührendem Spiel ebenso wie in bezug auf den Orchesterpart: Das Originalinstrument-Ensemble gestaltet diesen nämlich mit ungewohnter Transparenz. Jeder Violinsammler wird mehrere Dutzend Aufnahmen des E-Moll-Konzertes besitzen, keine davon überflüssig – so gehört hatte man es aber noch nie, und dies bei absolutem Respekt vor der Partitur. Geradezu unwahrscheinlich zart, doch keineswegs ohne Rückgrat. Durchaus eine Aufnahme für die Insel. Eine Entdeckung ist übrigens auch das kaum eingespielte D-Moll-Konzert, das der Komponist mit gerade 13 Jahren schrieb. Sicherlich kein Hauptwerk und noch sehr dem (Wiener) Klassik-Ideal verpflichtet, doch der Mendelssohnsche Charme ist zumindest in dieser Aufnahme nicht zu überhören. – Erstmals auf Vinyl. (2024)