Rezension
Als der britische Pianist 1995 erstmals für Hyperion aufnahm, hatte der 1961 geborene Musiker bereits eine eindrucksvolle Diskographie (u.a. für Chandos, ASV und Virgin Classics) vorzuweisen. Er unternahm danach nur noch sehr selten Ausflüge zu anderen Labels und ist einer der wichtigsten Künstler im Katalog. Unter den vielen Aufnahmen, an denen Klavier-Fans nicht vorbeikommen, sticht das mit begeisterten Kritiken geradezu überschüttete Album mit den kompletten Chopin-Walzern noch einmal besonders hervor: Die technische Brillanz (“sparkling” ist das einzig richtige Wort) in Verbindung mit unüberhörbar tiefem Werkverständnis, insbesondere auch der melancholischen Seite im Wesen des Stars der Pariser Salons der 1830er, sorgt für eine Chopin-Interpretation, die zu den besten der Schallplattengeschichte gezählt werden muß. Auf die acht publizierten Walzer in chronologischer Reihenfolge folgen die neun zu Chopins Lebzeiten unveröffentlicht gebliebenen, ergänzt um drei weitere, deren Urheberschaft unsicher ist. – Erstmals auf Vinyl. (2011/2024)