Rezension
„If God’s to busy then I’ll bless myself“: Die Textzeile ist durchaus symptomatisch für dieses Album, für das White sich auch die glatte Nummer 1000 seines Labels reserviert hat. Bevor man das ganze Ding nun aber als Jahrmarkt der Eitelkeiten abtut, sollte man vielleicht doch erstmal hören. Der Fokus liegt auf White, seiner Stimme und seiner Gitarre, keine Frage. Aber er hat auch einiges zu sagen! Nach Jahren des Experimentierens ist „No Name“ ein straightes Rock’n’Roll-Album, das den rohen Sound der frühen White Stripes mit Whites Zeppelin-Ambitionen versöhnt, in jeder Sekunde mitreißend. Und absolut old school. Posen und Selbstinszenierung sind im klassischen Rock genredefinierende Bestandteile, es gibt gar nicht sowenige LPs, die bei näherer Analyse aus wenig mehr bestehen. Hier kommen immerhin hervorragende Songs dazu, denn von Riffs versteht White bekanntlich doch eine ganze Menge, immerhin geht das größte Rockriff seit „Smoke On The Water“ auf sein Konto. Solange er uns auf solche Weise teilhaben läßt, kann man ihm den Spaß ja ruhig gönnen. Play loud! (2024)