Rezension
[Text: kopiert von Sieveking Sound]
Das dritte Norah-Jones-Album aus dem Jahr 2007 war ein Schritt zurück. Nicht etwa musikalisch oder gar klanglich, sondern ein Schritt weg von Massenmarkt-Verkäufen und weltweiter Bekanntheit. Norah Jones klingt nicht mehr wie ein Überbleibsel aus den 70er Jahren, sondern erlaubt sich, mit selbst geschriebenen Songs und Sprüngen zwischen intimen Arrangements und vollständiger Bandbegleitung einfach einmal sperrig zu sein. Während jeder einzelne Song für sich interessant ist, wirkt das Album in den Augen der Kritiker wie ein zu groß geratenes Demotape, auf dem jemand zeigt, was er eigentlich alles kann.
Trotz der weniger kommerziellen Natur des Albums gibt es auch hier mit „The Sun Doesn’t Like You“ einen Radiohit. Musikalisch ist es schon fast schwierig, es als Pop-Musik zu beschreiben, denn die musikalischen Sprünge, bei denen die vollbesetzte Band von Jazz zu Country umschwingt, auf den dann wieder ein ganz subtiler Song mit minimaler Besetzung folgt, sind größer, als man dieses von einem Pop-Album erwarten dürfte. Trotz dieser Sperrigkeit zeigte sich Norah Jones mit ihrer Entwicklung auf diesem Album, weg von der Vortragenden eines Werkes, zu einer Künstlerin, die ihre eigenen Gedanken auslebt, sehr zufrieden.