Rezension
Eigentlich kam das erste Live-Album der Band zu spät – die Zeichen der Zeit standen auf Punk. Aber Jethro Tull wußten sich auf der Tour zum „Heavy Horses“-Album durchaus zu behaupten – mit einer bemerkenswerten Balance aus Prog-Ambitionen, den Folk-Tendenzen der beiden jüngsten LPs und beeindruckendem Punch! „Thick As A Brick“ erhielt dabei eine präzise Zusammenfassung (immer noch zwölfeinhalb Minuten lang); das Repertoire reicht zurück bis zum zweiten Album („A New Day Yesterday“), die ganz großen Hits kommen in muskulösen Versionen am Ende („Aqualung“, „Locomotive Breath“). Die Verkäufe waren sehr beachtlich für einen „Dinosaurier“, in Deutschland (wo die Mehrzahl der Songs auf diversen Shows aufgenommen worden waren) knackte das Album gar die Top Ten. – Steven Wilsons Neuabmischung liefert mehr Brillanz und Details; das Repertoire wurde zudem auf fünf LP-Seiten verteilt. Die sechste blieb aber nicht leer, sondern enthält Aufnahmen aus dem Madison Square Garden als Bonus! (1978/2024)