Rezension
Das größte Wallflowers-Album ist wohl nach wie vor „Bringing Down The Horse“, produziert von T-Bone Burnett, und an den wendete sich der jüngere Dylan auch für dieses zweite Solo-Album. Es ist freilich ein ganz anderes Werk: Die Stimmung ist gedeckt, manchmal auch fast gespenstisch, die Arrangements reduziert. Joe Henry macht solche Platten, manchmal kann man aber auch an frühen Tom Waits denken (minus Stimme, natürlich). Dessen guter Freund Marc Ribot hier übrigens auf der Besetzungsliste steht, neben Meistern wie Greg Leisz oder auch David Mansfield, der wiederum Mitte der 70er ebenso wie Burnett zur Rolling Thunder-Entourage von Dylan senior gehörte. Hier schließt sich also irgendwie auch ein familiärer Kreis. Daß dies eine der schönsten Americana-LPs ihrer Zeit ist, liegt allerdings vor allem an Dylans exzellenten Songs und seiner zurückhaltenden Performance. – Vinyloriginale sind längst dreistellig, die MOV-Neuausgabe auf grauem Vinyl ist auf 1500 Exemplare limitiert. (2010/2024)