Rezension
Nicht eines, sondern gleich drei Konzerte spielte das Miles Davis Quintet, hier noch mit George Coleman am Tenorsax, aber bereits mit der legendären Rhythmussektion aus Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams, auf dem 1963er Jazz Festival in Antibes; eines davon wurde als „Miles In Europe“ damals veröffentlicht – doch der französische Rundfunk schnitt natürlich alle mit. Hier sind sie erstmals allesamt in tadelloser Qualität zu hören. Zwar überschneiden sich die Setlists zum Teil, doch natürlich spielte diese Band keinen Song jemals auch nur ansatzweise gleich – weswegen man ja tatsächlich so ziemlich jeden Ton braucht, den Miles Davis aufgenommen hat… Ein gutes Jahr später ist das zweite Quintett vollständig, Wayne Shorter hatte übernommen. Im Oktober 1964 gab das Ensemble zwei Konzerte in der Salle Pleyel in Paris, die natürlich auch vom Rundfunk übertragen und aufgezeichnet wurden – aber seither noch niemals jenseits von Bootlegs zu hören waren. Die letzten beiden LPs dieses fabelhaften Sets enthalten das komplette Material, Repertoireüberschneidungen gab es hier keine! Ein 20seitiges Booklet mit herrlichen Fotos und ausführlichen Linernotes begleitet die Box. (2024)