Rezension
Mit der Bläser-Spitze aus Freddie Hubbard und Sam Rivers, Pianist Andrew Hill sowie am Bass Richard Davis und Schlagzeuger Joe Chambers nahm der neben Gary Burton bedeutendste Vibraphonist der 60er eines der größten Jazz-Alben jener Jahre auf: Von beachtlicher stilistischer Bandbreite, wobei Blues und die alte Marching Band-Tradition ebenso aufgegriffen werden wie Latin Jazz und afrikanische Wurzeln; kein Free Jazz, aber doch weit über den Hard Bop hinausgehend. So wie einst Milt Jackson – dessen Musik für Hutcherson ausschlaggebend war, als Teenager jeden Cent zusammenzukratzen, bis er sich ein Vibraphon anschaffen konnte – das Instrument vom Swing in den Bop geführt hatte, brachte er es in die nächste Evolutionsstufe des Jazz. Seine Freundschaft mit den New Yorker Avantgardisten der Ära (Archie Shepp, Andrew Hill, Eric Dolphy) läßt sich hier zwar gut heraushören, doch ist Hutcherson auf einem ganz eigenen Weg. Wichtig! (1965/2024)