Rezension
Sicher, die Band um Geoff Farina hat den Geheimtip-Status nie verlassen, aber wer sie in den 90ern entdeckt hatte, liebte ihre Alben, die bemerkenswert unmittelbaren Indie-Rock mit einer leicht verschrobenen Jazziness vermählten: Immer noch so groß- wie einzigartiger Stoff! Das Numero Group-Label hat in den letzten Jahren den gesamten Backkatalog wiederaufgelegt – was dann doch auf so reges Interesse stieß, daß die Band beschloß, den Faden wieder aufzunehmen. Und so erscheint nach 20 Jahren wieder ein Karate-Album. Man sollte sich nicht darüber wundern, daß die Band nun anders klingt als 2004 – Musiker wie Farina entwickeln sich eben. Die Jazzanteile sind versteckter, man könnte auch sagen: subtiler eingewoben, auf den ersten Blick erscheinen die neuen Songs überraschend konventionell. Doch bei genauerem Hören wird man schnell feststellen, daß nicht nur der direkte Sound (einer der Gründe, warum die Band vor allem bei Analog-Fans damals sehr beliebt war) geblieben ist, sondern die Songs zwar zugänglicher klingen, aber doch immer noch voller Überraschungen stecken – sei es in Farinas seltsamen Akkorden oder in Gavin McCarthys Drumming, das allen Hakenschlägen zum Trotz stets gewaltigen Drive hat. Immer noch eine großartige Band – willkommen zurück! (2024)