Rezension
Mit ihrem komplett selbstgemachten 2018er Debüt landete Williams unversehens in der „Heatseeker“-Abteilung der Billboard-Charts, was puristischen Akustikmusikern (solo obendrein) eher selten passiert. Das folgende „Urban Driftwood“ (2021) bestätigte, daß die damals 24jährige Gitarristin in die Liga der Größten gehört, neben Namen wie Kottke oder Fahey. Mit ihrem Einstand auf dem Quasi-Majorlabel Nonesuch erweitert Williams die Klangpalette: Es treten vermehrt zusätzliche Musiker auf, etwa Allison de Groot (Banjo), Tatiana Hargreaves (Fiddle) oder Marcus Gilmore bzw. Malick Koly (Percussion). Und auf zwei Tracks gibt es erstmals Gesang, von Aiofe O’Donovan oder (wortlos) den wunderbaren Bostonern Darlingside. In „Nectar“ greift Williams gar zum elektrischen Instrument, im abschließenden „Malamu“ entwirft sie mit Gilmore und Altsaxophon-Star Immanuel Wilkins ein gänzlich neues Fusion Jazz-Konzept. Ein offenes Ende, von dem aus sie überall hin kann. Diese Diskographie wird noch richtig spannend, und dies hier dürfte man später als Schlüssel-Album bezeichnen! (2024)