Rezension

Wenn Anja Plaschg ein Album mit persönlichen Lieblingsliedern aufnimmt, dürfte von vorneherein feststehen, daß man das nicht als Nebenwerk wird abtun können. Sie beginnt es mit Sufjan Stevens „Mystery Of Love“ – und nimmt sofort gefangen. „God Yu Tekem Laef Blong Mi“, ein Kleinod aus dem Score zu „The Thin Red Line“, bringt sie mit ungewöhnlich hoher Stimme, eine vokale Gratwanderung nur zu minimaler Harmonium-Begleitung, und spätestens jetzt ist klar, daß man jeden Song hier aufsaugen wird. Dies wird von der radikal umgedeuteten Shirley Bassey-Nummer „Born To Lose“ sofort bestätigt. Doch auch die Versionen, in denen Plaschg relativ nahe am Original bleibt (der naheliegendste ist vermutlich der Velvet Underground-Klassiker „Pale Blue Eyes“) sind magisch im Zusammenklang ihrer Charakterstimme mit den meist sehr sparsamen Arrangements. Weitere Höhepunkte sind Bowies „Girl Loves Me“ oder, besonders überraschend, der Four Non Blondes-Hit „What’s Up“ – und das gespenstische Finale mit „The End“ sollte man unbedingt gehört haben… (2024)