Rezension
Im Jahre 1963 erlitt Mal Waldron durch eine Heroin-Überdosis einen Total-Zusammenbruch; er konnte mehrere Jahre überhaupt nicht spielen. Ende des Jahrzehnts hatte er die Sucht endgültig besiegt. Er war nach Europa gezogen, hatte zunächst einige Kompositionsaufträge für Filmmusik angenommen, seit 1966 ging er auch wieder ins Studio. 1969 schrieb er Jazzgeschichte, indem er das erste ECM-Album überhaupt aufnahm; die folgenden Jahre zählen zu den fruchtbarsten seiner Karriere. In diese Zeit fiel auch die Arbeit mit einem aus Bassist Jean-François Catoire und Drummer Christian Vander (genau: der legendäre Magma-Gründer!) bestehenden Trio, mit dem der Pianist auch am 10. März 1970 im Hotel Palais d’Orsay in Paris im Rahmen des Festival International du Son auftrat. Der nun erstmals in phantastischer Qualität vorliegende Mitschnitt des französischen Rundfunks beweist, was Zeitzeugen damals schon behaupteten: Daß dieses leider im Studio nicht dokumentierte Trio in der kurzen Zeit seines Bestehens eines der besten auf dem Planeten war! – Kevin Gray übernahm den Vinylschnitt dieses fabelhaften Dokuments; die Auflage ist auf 3000 Stück limitiert. (2024)