Rezension
Wie eine Geschichte des Soul mutet dieses dritte Album von Brooks Mason Kelly alias Eddie 9V für das Ruf-Label an. Nicht chronologisch allerdings: Kelly springt von Stax zu Motown, von Wilson Pickett über Al Green zu Prince. Die Songs dazu schrieb er bis auf einen alle selbst, gemeinsam mit seinem Bruder Lane (der am Bass auch für den unglaublichen Groove mitverantwortlich ist), und sie klingen alle wie Klassiker. Kellys gesangliche Leistung steht der songwriterischen in nichts nach – „Loves Moves Slow“ und die große Ballade „Cry Like A River“ mögen als Beispiele dienen; für letztere wünscht man sich eine Wiederholungs-Automatik am Plattenspieler. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die präzisen Gitarren-Fills: In dieser Form (niemals eine Note zuviel!) auch eine große Kunst. Besser auf den Punkt bringen, als das hier auf Albumlänge geschieht, kann man klassischen Soul eigentlich nicht… (2024)