Rezension
Die Entdeckung dieses Mitschnitts war nicht nur unter musikalischem Aspekt eine kleine Sensation. Der Simultan-Multiinstrumentalist ist hier mit einem Rhythmustrio aus lokalen Koryphäen der damaligen Londoner Szene zu hören: Pianist Stan Tracey, Bassist Malcolm Cecil und Drummer Ronnie Stephenson; drei mit allen Wassern gewaschenen Musikern, die kein Problem damit haben, bei Kirks avantgardistischem Post Bop Schritt zu halten. Jener wiederum hatte offensichtlich einen besonders inspirierten Abend. Das Spielen mehrerer Instrumente gleichzeitig war bei ihm ja niemals Gimmick, sondern Notwendigkeit, um seine Jazz-Vision verwirklichen zu können; hier kann man das besonders gut nachvollziehen. Grandios ist aber auch die klangliche Seite: Sicher, die Balance ist nicht optimal (Klavier und Bass sind deutlich leiser als Kirk und Stephenson), aber der Sound ist dennoch brillant. Und da wir es hier mit einem der damals besten Schlagzeuger des Planeten zu tun haben und es nur wenige Aufnahmen gibt, auf denen er so präsent und dynamisch präzise zu hören ist, ist diese Ausgrabung ein ganz besonderer Schatz. – Ausgabe für den japanischen Markt (mit OBI-Streifen). (2022)