Rezension
Eine großartige Live-Band waren The War On Drugs schon immer (auf „Live Drugs“ wurde das 2020 dann auch endlich dokumentiert); in der aktuellen Septett-Version mit der 2022 eingestiegenen Multiinstrumentalistin Eliza Hardy Jones sind sie es mehr denn je. Die Aufnahmen stammen wie beim ersten Live-Album aus verschiedenen Konzerten (man merkt es nicht), dokumentiert ist die 2022/23er Tour, im Fokus steht das Repertoire des fabelhaften 2021er Albums „I Don’t Live Here Anymore“. Es fällt schnell auf, daß die Band sich verändert hat: Sie spielt dichter, fokussierter. Der Jam-Charakter tritt in den Hintergrund, aber das gerät nicht zum Nachteil, denn der Flow ist intakt, ja zwingender denn je. Und das Gefühl für Dramaturgie war noch nie so gut – paradigmatisch zu erleben in einem alten Fan-Favoriten, „Come To The City“ vom 2011er „Slave Ambient“-Album: Wie dieser Song über sieben Minuten wächst und Adam Granduciel dabei den Gesangspart gestaltet, das ist wahrhaftig ein Ereignis! Aber längst nicht der einzige Höhepunkt dieses Doppelalbums. (2025)