Rezension
Wenn man bei diesem dritten Album der Band um Pianistin Renee Rosnes mehr als einmal an Miles Davis‘ „second great quintet“ denkt, so liegt das vor allem am Neuzugang, der Kanadierin Ingrid Jensen, deren Spiel „Arboresque“ ganz entscheidend prägt. Wobei diese Formation, die von den Downbeat-Lesern nun zum zweiten Mal in Folge zur „Jazz Group of the Year“ gekürt wurde, natürlich weiterhin ihren ganz eigenen Charakter hat: Eine immer wieder faszinierende Schlankheit und Biegsamkeit ist auch diesem Album zu eigen, eine Art von Sensibilität und Eleganz, wie man sie in dieser Ausprägung in der ja immer noch männerdominierten Jazzwelt kaum sonst erfahren kann. Jede Musikerin hat jeweils eine Komposition beigesteuert, in eine Rangfolge bringen lassen sie sich nicht. Dafür stehen sie alle sehr souverän neben den drei Klassikern von Donald Brown, Wayne Shorter (mit dem Resnes auch schon mal die Bühne teilte) und Burt Bacharach – dessen „What The World Needs Now Is Love“ hier in einer besonders zauberhaften Version zu hören ist! (2025)