Rezension
Das vermutlich beste Album aus Hendersons Fusion-Phase in den 70ern beginnt mit einer echten Überraschung: Der „Gastsänger“ in der sagenhaften Latin-Funk-Eröffnung „Tress-Cun-Deo-La“ ist Henderson selbst – und er ist richtig gut! Mit dem atmosphärisch-majestätischen „Bwaata“, gleichfalls über zehn Minuten lang, ist die erste Seite auch schon gefüllt. Erster unter Gleichen auf der Rückseite dürfte „Turned Around“ sein – eine verboten funkige Nummer von Bassist Dave Holland (der mit Keyboarder Larry Willis und Jack DeJohnette die spektakulär gute Rhythm Section bildet) mit einem echten Killer-Basslauf. Die beiden ihn umgebenden Tracks spiegeln die groovigere Seite des Spiritual Jazz der Ära wider; auch sie enthalten einige von Hendersons besten Soli – tatsächlich nicht nur dieser gemeinhin unterschätzten Dekade! Eine grandiose Wiederentdeckung, erstmals seit den Originalpressungen auf Vinyl. Jene dürften hier mit Mastering von Kevin Gray und RTI-Pressung im übrigen bequem übertroffen werden. (1973/2025)