Rezension
Die knapp 17 Minuten „Arabian Nightingale“ lohnen das Album schon allein. Der Gitarrist beginnt seine neue Version der Don Cherry-Komposition mit verzerrtem, „rockistischem“ Sound; wie sich das Stück dann unter Mitwirkung von Saxophonist Gerrit Hatcher und dem Rhythmus-Duo aus Bassist Andrew Scott Young und Drummer Tyler Damon entwickelt, ist fürwahr erstaunlich – nach einem echten Sturm gegen Ende des zweiten Drittels kommt es fast zum Stehen, bevor es ganz allmählich wieder Fahrt aufnimmt. Was folgt, ist freilich nicht schwächer: „For A Fallen Rocket“ hat eine Hauptrolle für Sam Wagsters Pedal Steel Guitar, Winter spielt hier akustisch. Dann ist da eine erstaunliche Version von Carla Bleys „Ida Lupino“. Und natürlich das phantastische Titelstück mit den Gästen Dave Grubbs (zweite Gitarre), Luke Sutherland (Violine) – und Minuteman Mike Watt als zusätzlichem „Lead Bassist“! In nur vier Minuten wird hier Winters einzigartiges Konzept aus Jazz, alternative Rock und Americana auf den Punkt gebracht. Grandios! (2025)