Rezension
Placebo sind schon länger nur noch ein Duo, bestehend aus Brian Molko und Stefan Olsdal. Fast eine Dekade nach dem letzten Studioalbum setzen die beiden die Diskographie nun endlich fort – mit einem Album, so großartig wie niederschmetternd. Es ist quasi ein Abgesang auf unseren Heimatplaneten, dessen Zerstörung kaum noch aufzuhalten ist, denn wirklich ernsthaftes Engagement in diese Richtung ist ja nicht in Sicht. „Try Better Next Time“ wird das sarkastisch kommentiert. Hoffnung? Doch, die gibt es, wenn man sie mit der Lupe sucht, doch existiert sie wohl nur, weil sie bekanntlich zuletzt stirbt. Daß Molko und Olsdal dieses Requiem in einige der auch musikalisch stärksten Songs der Banddiskographie gekleidet haben, könnte zeigen, daß sie vielleicht doch noch nicht alles aufgegeben haben. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, daß sie als Duo einfach perfekt funktionieren. Ein sehr großes Album, fraglos, aber eines, das schwer im Magen liegt. (2022)