Die Idee eines zusammenhängenden Werkes ist hier ganz weit weg. Im Grunde steht jeder Song für sich – ebenso wie die untereinander ziemlich zerstrittenen Autoren selbst. An Vielseitigkeit ist das Doppelalbum freilich kaum zu übertreffen: Von McCartneys Hommage an die 1920er („Honey Pie“) bis zu Lennons Avantgarde-Tonbandcollage „Revolution 9“. Dazwischen das komplette mögliche Spektrum. Fast scheint es, als hätten die Beatles sich auf dem schier unendlichen freien Feld, zu dem Popmusik dank ihrer geworden war, nun selbst verlaufen. Doch die Qualität der Songs an sich ist stabil auf höchstmöglichem Niveau: „Back In The USSR“, „Dear Prudence“, „Glass Onion“, „Ob-La-Di, Ob-La-Da“, „While My Guitar Gently Weeps“, „Blackbird“, „Julia“, „Yer Blues“, „Helter Skelter“ – ein wahres Sammelsurium von Klassikern. Und am Schluß das herrlich schmalzige, von Lennon Ringo Starr auf den Leib geschriebene „Good Night“. – George Martins Sohn Giles gab sich beim neuen Mastering hörbar Mühe! Das Original-Poster und die ikonischen vier Portraitfotos sind natürlich auch dabei. (1968/2018)