Drei Jahre zuvor hatte das Seitenprojekt des Tool-Kopfes und -Sängers Maynard James Keenan ein vielbeachtetes Debüt herausgegeben. Mit dem Nachfolger hatte die All Star-Band (neben Keenan und Gitarrist/Produzent Billy Howerdel sind Marilyn Manson-Bassist Jeordie Osborne White sowie  Vandals- und Guns N‘ Roses-Drummer Josh Freese dabei; zur Live-Besetzung gehörte dann auch noch Ex-Pumpkin James Iha) einen ganz großen Wurf hingelegt; ein Album, das weit über das hinausgeht, was normalerweise bei den Hobby-Kapellen gelangweilter Rockstars herauskommt. Der Geist ist grundsätzlich dem Toolschen ähnlich – das ist bei einem so intensiven Sänger wie Keenan auch kaum anders denkbar. Die Substanz jedoch ist eine andere: Entgegen allen Befürchtungen, die einen ob der Herkunft der Bandmitglieder anfallen könnten, wirken die Arrangements in ihrer Komplexität oft geradezu fragil. Geprügelt wird nicht. Interessanterweise rockt das Album trotzdem unendlich viel mehr als so ziemlich alles andere, was aus dieser und ähnlichen Richtungen so kam und kommt, von Tool selbst vielleicht gerade noch abgesehen. Und es rockt nicht nur, es geht auch noch tief unter die Haut. Spannender wird Hard Rock nicht. So macht man einen Klassiker. (2003/2014)