Rezension
Diese drei Sessions fanden allesamt nach dem letzten öffentlichen Auftritt des eigenwilligen Jazzpioniers statt und wurden nie veröffentlicht. Auf den ersten Nummern kommuniziert der Pianist mit dem leider wenig dokumentierten Saxophonisten Lennie Popkin; es folgt ein zweisätziges „Concerto“ für Klavier zu vier Händen; diese Aufnahme mit seiner Schülerin Connie Crothers ist die einzige dieser Art in der Tristano-Diskographie. Schließlich folgen faszinierende Dialoge zwischen Klavier und Schlagzeug mit Drummer Roger Mancuso, ebenfalls zum inneren Tristano-Kreis gehörig (er spielte vor allem in der Band von Crothers). Tristanos einzigartiges Talent als Solist wie als Ensembespieler bezeugen alle diese Aufnahmen; sein Sonderweg zwischen Cool, Bop und Free ist heute so faszinierend wie einst. Die Publikmachung dieser Privataufnahmen ist eine hochwillkommene Ergänzung zur schmalen Diskographie des Genies. (2020)